re@di regional.digital. Die vielleicht wirkungsvollste und frohe interkommunale Zusammenarbeit

Auf Initiative der Stadt Ettlingen, haben sich 2019 StadtvertreterInnen der neun re@di-Städte, unter der Schirmherrschaft der Oberbürgermeister:innen, zusammengetan, um interkommunal zusammen zu arbeiten. Auf Grundlage einer partizipativ entwickelten Willensbekundung, wurde nach und nach eine Organisationsstruktur aufgesetzt, um in thematisch orientierten Projektgruppen digitale Handlungsfelder zu erschließen und gemeinsame Projekte umzusetzen. re@di agiert in einer Fachgruppe (Steuerungsgremium) und Projektgruppen (Arbeitsgruppen, in denen konkrete Themen umgesetzt werden.



re@di hat eine solide Arbeitsorganisation in verschiedenen Projektgruppen, die konkrete Themen und/oder Projekte umsetzen. In interkommunaler, arbeitsteiliger Zusammenarbeit erschließt die Gruppe sich Leuchtturmprojekte wie die Engagementplattform oder das Strategiepapier für eine "Open Region Mittelbaden" mit flächendeckendem Roll-Out von Sensorik. Es wurden neue Rollen eingeführt, wie etwa die "Power Tech Ranger" (die ITler), die in Eigeninitiative und Eigenarbeit die digitale kollaborative open-source-basierte Plattform re@di.ONE entwickelt haben (inklusive Jitsi, Jitsi-Admin, Nextcloud, Forum, Wiki/Wissensmanagement etc.). Das ist die Arbeitsgrundlage für Informationsaustausch und Arbeitsteilung ist.

Allem voran wurde vor allem eines erzielt: Ein großartiger Kulturwandel. Die neun Kommunen lernen immer mehr, gemeinsam zu lernen, Wissen und Ergebnisse zu teilen, unkompliziert und unbürokratisch zu handeln und kreativ zu sein.

NutzerInnen sind in erster Linie die MitarbeiterInnen in der Verwaltung (auf allen Ebenen und in allen Fachbereichen), die sich an re@di beteiligen und durch gemeinsame Projekte und Wissensaustausch einen Mehrwert haben. Unmittelbar sind aber auch die BürgerInnen Nutzergruppen, indem sie NutznießerInnen der Produkte und Services sind die durch re@di entstehen. Seit 2021 sind als weitere Nutzergruppe auch die Stadtwerke der re@di-Städte eingebunden. Inbesondere über das Thema Sensorik versucht die Gruppe diese in eine kommunale Wertschöpfungsstrategie (Konzern - Kommune) einzubinden. Einzelne Städte haben die Stadtwerke bereits über Verträge eingebunden.

Von der Vision zur konkreten Handlung  
Grundlage für die Zusammenarbeit ist die Überzeugung, dass wir für einen erfolgreichen digitalen Wandel vor allem unsere "Geistes-"Haltung entwickeln und "einstellen" müssen. Es gibt eine partizipativ erarbeitete Willensbekundung als Grundlage, aber keinen Fünf-Jahres- Plan. re@di agiert iterativ. Um möglichst effiziente Ergebnisse zu erbringen, hat sich eine Struktur mit verschiedenen Rollen ergeben.

Das Steuerungsgremium des Netzwerkes ist die Fachgruppe, die fünf bis sechs Mal im Jahr zusammenkommt und strategische Entscheidungen trifft. Die Fachgruppe berichtet einmal im Jahr im Plenum an die OberbürgermeisterInnen. Die Umsetzung konkreter Projekte erfolgt in den Projektgruppen, die durchschnittlich sechs Mal im Jahr tagen. Angereichert wird die Organisation durch Angebote wie Meet-Ups für die ModeratorInnen der Projektgruppen, Vernetzung der Studierenden in den Verwaltungen, Austausch der DigitallotsInnen der re@di-Städte und Netzwerktreffen zu Einzelthemen oder mit interessanten Speakern. re@di wird extern koordiniert und moderiert. So sichert das Netzwerk die inhaltliche und methodische Qualität sowie einen stetige innovative Weiterentwicklung ab.

Diese Vorgehen erfordert auch die Entwicklung von Kompetenzen und den Einsatz "neuer" Werkzeuge. Dafür gibt es unter anderem externe Begleitung und regelmäßige Schulungsangebote (Workshops, Meet-Ups etc.). 

 

 

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

Initiierende Stelle:
Stadt Ettlingen

Umgesetzt für:
re@di ist die interkommunale Zusammenarbeit der Kreisstädte Baden-Baden, Bretten, Bühl, Bruchsal, Ettlingen, Gaggenau, Rastatt, Rheinstetten und Stutensee.

Ebene:
Kommune


Beteiligte Disziplinen/Team:
Die re@di-Fachgruppe

ca. 20 Personen aus den Verwaltungen (größtenteils Gründungsmitglieder) und dem „Steuerungsgremium“


Die re@di-Projektgruppen
Momentan 10 Arbeitsgruppen, die sich mit einem konkreten Thema/einer Projektumsetzung befassen (z.B. eAkte, eRechnung, Sensorik, Projektmanagement, Digitale Mobilität etc.). An den Projektgruppen kann jeder MitarbeiterIn einer re@di-Stadt nach Interesse teilnehmen. 

Die re@di-ModeratorInnen
Sie moderieren und organisieren die Arbeit in den Projektgruppen und sind unsere BotschafterInnen des Spirits : ) 

Die Power-Tech-Ranger
Ein kleine Truppe ITler, die sich um alles technische kümmern und wahre Zauberer sind!

Das re@di-Plenum
Einmal im Jahr tagt das Plenum, das die Fachgruppe, die OBinnen der re@di-Städte plus ausgewählte Gäste umfasst. Auf dem Plenum schauen wir gemeinsam auf die Errungenschaften des vergangene Jahres, blicken voraus auf die nächsten Ideen/Projekte und freuen uns einfach mal. 

Externe Koordination und Moderation
Die Agentur bächle & spree aus Freiburg, die die Gesamtaktivitäten koordiniert und das Netzwerk beratend (Organisationsentwi begleitet. 

 

Dauer:
re@di wurde im Februar 2019 gegründet und ist aktiv. 

Budget:
Der Großteil der Kosten, die im Rahmen der Netzwerkarbeit anfällt, kommt aus dem laufenden Haushaltsbudget der Kommunen. Ein kleinerer Teil, ca. 15.000 € jährlich sind Support- und Handlingkosten für die gemeinsame IT-Infrastruktur (re@di.ONE, Jitsi, TTN/TTI). Dieses Geld wird unbürokratisch umlagefinanziert. Die externe Begleitung des Netzwerkes (Koordination und Moderation) wird von allen Kommunen zu gleichen Teilen getragen. 

 

 
 

Nachgefragt bei Carlo Schöll


Was genau hat den Anstoß zur Umsetzung gegeben?
Die durch föderale Abhängigkeit zunehmende „Ohnmacht“ der kommunalen Verwaltung den digitalen Wandel souverän gestalten zu können. Und letztlich die Einladung der Stadt Ettlingen, einen gemeinsamen, interkommunalen Gestaltungsraum zu eröffnen.


Wie stellen Sie ihr (erlerntes) Wissen zu Innovationsprozessen anderen zur Verfügung?

Wir stehen immer für den Austausch mit andern Kommunen oder kommunalen Verbünden zur Verfügung und stellen auch gerne Materialien etc. zur Verfügung. Alle Codes, die unsere Open-Source-Plattform readi.ONE betreffen, haben wir in Github veröffentlicht.


Was war die größte unerwartete Herausforderung?

Zeit! Alles, was die TeilnehmerInnen bei re@di einbringen ist letzten Endes Engagement. Und die größte Herausforderung ist, dass sich diese angesichts der wachsenden Herausforderungen die Zeit nehmen können.


Was würden Sie beim nächsten Mal anders machen?

Auch wenn der Weg nicht immer einfach ist: nichts : )


Welchen Vorgang gehen Sie als nächstes an?

Ein großes, übergreifendes Projekt ist die Werbung für neue TeilnehmerInnen, mit denen wir schlagkräftiger werden und gleichzeitig den re@di-Spirit nachhaltiger in den Verwaltungen etablieren. Ansonsten laufen in den Projektgruppen viele Ideen für neue Projekte.


Was würden Sie anderen Behörden raten, die sich aufmachen einen ähnlichen Prozess wie Sie anzugehen?

- Einen großen Wille aller Beteiligten
- Transparenz, Partizipation und Gleichwertigkeit als Grundsteine des Prozesses
- Eine externe, unabhängige und professionelle Unterstützung
- Eine angemessene Portion Spaß!


Welche neuen Kompetenzen wurden eventuell erlernt und welche neuen Kompetenzen benötigt „Verwaltung“ in der Zukunft?

- Fähigkeit und Willen zur interkommunale Zusammenarbeit
- Arbeitsteiliges Arbeiten
- Selbstorganisation
- Moderation
- Ziel- und Lösungsorientierung


Ansprechpartner:innen
Carlo Schöll
Koordination,
info@readi.de, 017624239746, www.readi.de

Andreas Kraut
Hauptamtsleiter, Ettlingen 


Wolfgang Müller
Hauptamtsleiter, Bruchsal

Georg Feuerer
Hauptamtsleiter, Gaggenau

Knut Liehner
Leiter EDV, Rheinstetten 

Daniel Pfeifer,
Leiter EDV, Stutensee

Frank Tartler
Leiter Kundenbereich EDV, Rastatt 

Daniel Bauer
Leitung des Fachbereichs Personal, Organisation, Digitalisierung, Bühl 

Susanne Hess
Hauptamtsleiterin, Bretten 

Matthias Götz
Fachgebietsleiter „Verwaltung“, Baden-Baden  

http://readi.de
https://engagement.baden-baden.de/
https://readi.de/wp-content/uploads/2021/11/re@di-Strategiepapier-Sensorik-unterschrieben-2021.pdf 

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